Modultitel:

Praktische Philosophie II: Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie

Kürzel:

NPhil.PrakPhil2

 

 Pflichtmodul
 Wahlpflichtmodul

 

 

Leistungspunkte:

9 LP

 

Bereich:

Nebenfach Philosophie

Verantwortlicher Hochschullehrer:

Prof. Dr. Erhard Scholz

 

Lernziele/Kompetenzen

In diesem Modul werden Kenntnisse der politischen Philosophie, d. h. der Philosophie des menschlichen Handelns in Gesellschaft und Staat und seiner Regeln und Normen erworben. Die Studierenden lernen, einschlägige Texte zu analysieren und zu interpretieren, Forschungsergebnisse einzuordnen, Gedankenzusammenhänge nachzuvollziehen und das Erlernte kritisch zu diskutieren und zu beurteilen.

 

Bemerkung

Es müssen die drei Bereiche Grundlegung, Textarbeit und Vertiefung und/oder Spezialisierung studiert werden. Im Folgenden ist für jeden Bereich exemplarisch eine Lehrveranstaltung angegeben.

 

Lehrveranstaltung

Titel LV:

Bereich Grundlegung: Platons Staatsphilosophie

 Pflichtbereich
 Wahlpflichtbereich

Studiensemester:

Wintereinstieg: 5 oder 6

Sommereinstieg 5 oder 6

Workload:

Kontaktstunden:

30

Selbststudium:

60

Gesamt:

90

SWS:

2 V

Gruppengröße

Vorlesung:

30

 

 

Häufigkeit:

1 x alle zwei Jahre

Angebotssemester:

wechselnd

Dauer:

1 Semester

Sprache:

Deutsch

Lehrinhalte:

Ausgehend von der Frage nach dem Wesen der Gerechtigkeit und der Auseinandersetzung mit deren Beantwortung durch die Sophisten entwickelt Platon seinen philosophischen Entwurf des Staates als einer Verfassung des menschlichen Zusammenlebens. Der Grundgedanke einer Entsprechung der gegliederten Einheit der menschlichen Seele und ihrer Tugenden mit der ständischen Gliederung der Gesellschaft nach den Funktionen der vernunftgeleiteten Selbsterhaltung eines Ganzen führt auf das Paradoxon der Philosophenherrschaft. Die dabei entfaltete Konzeption von Philosophie und der Er-ziehung zum Philosophen und Staatslenker gründet in einer Lehre von den nur der Vernunft zugäng-lichen Ideen als Prinzipien der Erkenntnis aller Dinge und der gesetzlichen Bestimmtheit des Kosmos, die zugleich Vorbild für die menschliche Lebensführung in der Polis ist. Die Vorlesung führt anhand dieses Platonischen Dialogs auch in die wirkungsmächtigen antiken Lehren von den Kardinaltugenden und von den verschiedenen und aufeinander folgenden Staats- und Regierungsformen ein.

Lehrformen:

Vorlesung

Prüfungsformen:

gemeinsame mündliche oder schriftliche Modulabschlussprüfung

Lehrende:

Prof. Dr. Baum

Anzahl LP:

3

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Einführung in die Philosophie

Verwendbarkeit über diesen Studiengang hinaus:

Bachelor Philosophie, Komb. 2-Fach Bachelor

Erwerb der LP in der Lehrveranstaltung:

 

Lehrveranstaltung

Titel LV:

Bereich Textarbeit: Hobbes, Leviathan

 Pflichtbereich
 Wahlpflichtbereich

Studiensemester:

Wintereinstieg: 5 oder 6

Sommereinstieg 5 oder 6

Workload:

Kontaktstunden:

30

Selbststudium:

60

Gesamt:

90

SWS:

2 S

Gruppengröße:

30

 

 

 

Häufigkeit:

1 x alle zwei Jahre

Angebotssemester:

wechselnd

Dauer:

1 Semester

Sprache:

Deutsch

Lehrinhalte:

Diese in englischer Sprache verfasste Gesamtdarstellung von Hobbes politischer Wissenschaft handelt in vier Teilen vom Menschen, vom Staat, vom christlichen Staat und vom Reich der Finsternis. Von grundlegender Bedeutung für die neuzeitliche Rechts- und Staatsphilosophie ist die Lehre vom Naturzustand und den in ihm geltenden Rechten, die ihn zu einem Kriegszustand machen, und den natürlichen Gesetzen, deren oberstes das der Friedensstiftung ist. Die durch vertraglichen Rechtsverzicht etablierte Herrschaft des Souveräns garantiert durch die mit ihr verbundene Zwangsbefugnis ein friedliches Zusammenleben der Bürger und sichert ihre Rechte. Das damit gestellte Grundproblem einer vom Menschen hergestellten Rechtssicherung als des Zweckes des Staates, der durch von Gesetzen uneingeschränkte Zwangsgewalt erreicht werden soll, führt zur Kritik an Hobbes durch Locke und Rousseau und ihren Lehren von der Gewaltenteilung und vom Gesellschaftsvertrag.

Lehrformen:

Proseminar

Prüfungsformen:

gemeinsame mündliche oder schriftliche Modulabschlussprüfung

Lehrende:

Dr. Tobias Nikolaus Klass

Anzahl LP:

3

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Einführung in die Philosophie

Verwendbarkeit über diesen Studiengang hinaus:

Bachelor Philosophie, Komb. 2-Fach Bachelor

Erwerb der LP in der Lehrveranstaltung:

 

Lehrveranstaltung

Titel LV:

Bereich Vertiefung und/oder Spezialisierung: Kant, Zum ewigen Frieden

 Pflichtbereich
 Wahlpflichtbereich

Studiensemester:

Wintereinstieg: 5 oder 6

Sommereinstieg: 5 oder 6

Workload:

Kontaktstunden:

30

Selbststudium:

60

Gesamt:

90

SWS:

2 S

Gruppengröße:

 

30

 

 

Häufigkeit:

1 x alle zwei Jahre

Angebotssemester:

wechselnd

Dauer:

1 Semester

Sprache:

Deutsch

Lehrinhalte:

In diesem philosophischen Entwurf einer völkerrechtlichen Friedensordnung, der der Beendigung des faktischen zwischenstaatlichen Kriegszustandes dienen soll, hat Kant Ideen St. Pierres und Rousseaus aufgenommen und sie auf dem Boden seiner Rechtslehre neu begründet. Anders als ein bloß zeitweiliger Waffenstillstand muss der den ewigen Frieden als das höchste politische Gut herbeiführende Friedensvertrag der Staaten gewisse rechtliche Vorbedingungen erfüllen (die sogenannten Präliminarartikel), die republikanische Verfassung der beteiligten Staaten sowie einen sich ständig erweiternden, föderalistisch verfassten Friedensbund vorsehen und ein Weltbürgerrecht enthalten, das zugleich den Kolonialismus ausschließt. Die mit diesem Vertragsentwurf verbundene Philosophie der Geschichte und die Kantische Bestimmung des Verhältnisses von Politik und Moral stellen ihn in einen größeren philosophischen Kontext.

Lehrformen:

Seminar

Prüfungsformen:

gemeinsame mündliche oder schriftliche Modulabschlussprüfung

Lehrende:

Prof. Dr. Manfred Baum

Anzahl LP:

3

Voraussetzungen für die Teilnahme:

Einführung in die Philosophie

Verwendbarkeit über diesen Studiengang hinaus:

Bachelor Philosophie, Komb. 2-Fach Bachelor

Erwerb der LP in der Lehrveranstaltung: